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Kur- und Knappenkapelle des Musikvereins Fredeburg e.V.

Der Musikverein Fredeburg e.V. wurde am 30. März 1980 von 14 aktiven und 3 passiven Mitgliedern offiziell gegründet. Der Name Kur- und Knappenkapelle wurde gewählt, um die Verbindung zum Kneippkurort und zur Tradition des Schieferbergbaus zu verdeutlichen, zumal es bis schon einmal eine Knappenkapelle in Fredeburg gegeben hat, die jedoch 1964 aufgelöst wurde. Im Gegensatz zur damaligen Kapelle ist heute unter den aktiven Musikern jedoch kein Bergmann mehr. Wenn auch 20 Jahre noch kein Alter sind, so gibt dieses Jubiläum doch die Gelegenheit, dankbar zurückzuschauen und die vergangenen Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen.

Der damalige 1. Vorsitzende, Albert Schwarz, beantragte mit Schreiben vom 06. April 1980 – also nur eine Woche nach der offiziellen Vereinsgründung – einen Zuschuß bei der Stadt Schmallenberg. In diesem Schreiben heißt es u.a.:

„... Die Gründung des Vereins hat in der Fredeburger Bevölkerung Wellen der Begeisterung ausgelöst, was durch zahlreiche spontane Beitrittserklärungen bewiesen ist. Ziel des Vereins ist, Sammelpunkt aller musikliebenden Menschen zu sein. Er hat die Funktion einer Dachorganisation, in der alle musikalischen Interessen vertreten werden. Nicht nur die volkstümliche Blasmusik, sondern auch das Musizieren auf Zupf- und Streichinstrumenten sowie Musik sonstiger Richtungen soll nach allen Kräften gepflegt werden. Die Gewähr hierzu bietet ein erfahrener Musiklehrer, der aufgrund seiner schulischen und praktischen Erfahrung in der Lage ist, den bereits aktiven Musikern und allen Lernanfängern das erforderliche Können zu vermitteln. Wir halten es für zu einseitig, wenn unsere Jugend ausschließlich auf Blasinstrumenten ausgebildet wird. Die Streichmusik und das Spielen auf Zupfinstrumenten wird in der Stadt Schmallenberg vernachlässigt.

Das Blasorchester, welches zunächst aufgebaut werden kann, tritt in die Fußstapfen alter Fredeburger Tradition und wird sich voraussichtlich „Kur- und Knappenkapelle des Musikvereins Fredeburg“ nennen. Hinter diesem Namen verbergen sich die beiden bedeutendsten Wirtschaftszweige des Ortes, nämlich der Fremdenverkehr und der Schieferbergbau.

Inzwischen haben sich nach einem ersten Aufruf 20 Jugendliche gemeldet, die ein Instrument erlernen wollen. Es ist davon auszugehen, dass weitere hinzukommen. Sämtliche aktive Musiker blasen auf eigenen Instrumenten. Für unsere Nachwuchskräfte sind aber teilweise Instrumente zu beschaffen, da manche Eltern nicht in der Lage sind, den Kaufpreis neben den Ausbildungskosten zu tragen. Jedes Kind muss die Möglichkeit haben, aktiv mitzuwirken. Der Verein sieht seine Aufgabe darin, allen interessierten Jugendlichen das Musizieren zu ermöglichen und wird deshalb zukünftig bereit sein, im Rahmen seiner finanziellen Leistungsfähigkeit umfangreiche Unterstützungen zu gewähren. Inwieweit unsere Ziele gemeinsam mit der Kreismusikschule angegangen werden können, wird z. Zt. noch erkundet. Grundsätzlich besteht ein Wille, mit der Kreismusikschule auf engster Ebene zusammen zu arbeiten. ...“

Bereits im Gründungsjahr etablierte sich das Orchester im Fredeburger Vereins-leben, da durch die Unterstützung aus der Bevölkerung und Dank der Aufbauarbeit des Dirigenten Willi Frase aus Kierspe schon nach kurzer Zeit einige Auftritte absolviert werden konnten.

Dem ersten Vorstand gehörten folgende Personen an:

1.Vorsitzender
Albert Schwarz

2. Vorsitzender
Hermann Weber

Geschäftsführer
Wolfgang Rauterkus

Schriftführer
Gerhard Föster

Beisitzer
Franz-Josef Hochstein

Beisitzer
Hubert Sandmann

Beisitzer
Werner Stockhausen

Beisitzer
Franz-Theo Schulte

Dirigent
Willi Frase

Im Gründungsjahr 1980 gehörten der Kur- und Knappenkapelle 34 Mitgliedern an:

17 Jugendliche im Alter bis 18 Jahre, 5 Mitglieder im Alter von 18 - 25 Jahre und 12 Mitglieder über 25 Jahre

Im Herbst 1980 gliederte sich die 8-Mann starke Mandolinengruppe an, die zukünftig dem Verein angehören und ebenso tatkräftig gefördert werden sollte. Zusammen mit den 95 passiven Mitgliedern hatte der junge Verein somit bereits 129 Mitglieder. Als Probenraum diente die Turnhalle des Schulzentrums. Im Gründungsjahr fanden insgesamt 32 Proben statt, die es ermöglichten am 30. August beim Weinfest in der Kurhalle, am 14. September beim Pfarrfest, am 29. November beim Weihnachtsmarkt aufzuspielen. Am 1. Januar 1981 fand auf Anregung des 2. Vorsitzenden, Hermann Weber, das erste eigene Konzert „Prosit Neujahr“ in der Kurhalle statt.

Im Tätigkeitsbericht für das Jahr 1980 heißt es: „Insbesondere wurde die Veranstaltung am 01.01.1981, bei der auch die Mandolinengruppe und das Tambourcorps Fredeburg auftraten, zu einem einschneidenden Erfolg. Das Ergebnis der Veranstaltung wird Ihnen nachher der Gesch.ftsführer bekanntgeben. Die musikalischen Leistungen, die bei allen Veranstaltungen erbracht wurden, waren außerordentlich respektabel, wenn man bedenkt, wie lange das Orchester besteht. Wir haben uns vorgenommen, die Veranstaltung „Prosit Neujahr“ am 01.01. eines jeden Jahres zu wiederholen und in Fredeburg einzubürgern, sofern nicht schon am Silvesterabend eine größere Veranstaltung von anderer Seite durchgeführt wird.“ Niemand hätte sich sicher damals träumen lassen, dass dieses Konzert heute zu einem derartigen Publikumsmagneten geworden ist.

Schon beim Schützenfest 1981 wirkte das Blasorchester an allen drei Tagen als zweite Kapelle mit. Bei dieser Veranstaltung wurden zum ersten Mal die Uniformen der Öffentlichkeit präsentiert.



Schützenfestzug 1981: Kur- und Knappenkapelle mit Dirigent Willi Frase

 

Durch intensive Probenarbeit wurde es ferner ermöglicht, neben 7 Kurkonzerten an folgenden Veranstaltungen in 1981 mitzuwirken:

Prozessionen Christi-Himmelfahrt und Fronleichnam

11. Juli 1981, Spielfest des Turnvereins Fredeburg

07. August 1981, Empfangsabend im Kurhaus

29. August 1981, Waldfest Oihlsker Hütte

11.-13. September 1981, Freundschaftstreffen Unterharmersbach

14. September 1981, Jubiläum Guntermanns Stuben

05. Dezember 1981, Weihnachtsmarkt Fredeburg

Die aktiven Musiker wendeten im Jahre 1981 für Konzerte, Veranstaltungen und Proben insgesamt 122 Stunden ihrer Freizeit auf.

Zur Jugendausbildung ist im Tätigkeitsbericht festgehalten:

„Durch intensive Werbung kamen 1981 insgesamt 13 Jugendliche zum Verein, so dass am 31.12.1981 26 Schüler ausgebildet wurden. Die Ausbildung der Schüler wurde ab Anfang 1981 von der Kreismusikschule übernommen. Das erste Ergebnis der nicht immer leichten Ausbildung konnte den Eltern auf der Nikolausfeier am 13.12.1981 vorgezeigt werden. Hier zeigten die Jugendlichen in der Öffentlichkeit erstmals ihr Können. Durch eine weitere gezielte Ausbildung werden die Schüler nach und nach in die Kur- und Knappenkapelle integriert. Bei allen unseren künftigen Aktivitäten wird die Jugendausbildung immer mit an erster Stelle stehen.“ Im Jahre 1982 übernahm Stefan Köhler die Leitung des Orchesters. Im Protokoll der Mitgliederversammlung vom 13.02. heißt es u.a.: „Nachdem von beiden Seiten eine gute und harmonische Zusammenarbeit gewünscht und beschlossen wurde, gab Herr Köhler seine wichtigsten Vorstellungen über die Ausbildung und Probenarbeit der Versammlung bekannt. Er richtete einen Apell an die Fredeburger Jugendlichen, sich dem Musikverein anzuschließen...“

Zuvor konnten die Musiker am 07.02.1982 dem ehemaligen Dirigenten Willi Frase in Kierspe-Rönsahl zum 60. Geburtstag gratulieren. Mit allen Jugendlichen und den Ehefrauen wurde es ein schöner Nachmittag. Als Folge der Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule durch den Dirigenten Stefan Köhler, der nun auch für die Ausbildung der Nachwuchsmusiker verantwortlich zeichnete, konnten in den Folgejahren immer mehr Neuzugänge auch aus den umliegenden Ortschaften Altenilpe, Holthausen, Kirchrarbach und Sellinghausen verzeichnet werden.

1982 präsentierte sich die Kapelle erstmals anlässlich des Musikfestes zum 60jährigen Bestehen des Musikvereins Berghausen einem größeren Fachpublikum, das nicht mit Applaus für den noch jungen Verein sparte. Nach und nach wurde die Kapelle auch über den heimischen Raum hinaus bekannt und so konnten Auftritte in Meggen, Willingen, St. Augustin, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen und Bischofshofen absolviert werden.

Schützenfestzug 1982 (rechts im Bild der 1. Vorsitzende Albert Schwarz)

 

Kur- und Knappenkapelle Fredeburg 1983 am St. Georg-Krankenhaus

 

Im Jahre 1985 erfolgte ein Wechsel im Amt des 1. Vorsitzenden und Josef Wagner stand nun dem Verein vor. Im gleichen Jahr entschloß man sich, eine Vereinsstandarte anzuschaffen. Am 26. Oktober des Jahres wurde die Standarte in einem Festgottesdienst geweiht. Anschließend fand im Kurhaus ein Freundschaftstreffen mit den Musikvereinen aus Berghausen, Bödefeld, Fleckenberg, Nordenau, Saalhausen, Silbach, Wormbach und dem Tambourcorps Fredeburg statt. Zu einem erneuten Wechsel in der Vereinsführung kam es 1987. Wolfgang Rauterkus übernahm den Posten des 1. Vorsitzenden von Josef Wagner. Neben zahlreichen Auftritten im heimischen Raum konnte die Kur- und Knappenkapelle am 12.06.1988 auch zur Landesgartenschau in Rheda-Wiedenbrück ihr Können unter Beweis stellen. Am 08.10.1988 folgte die bis dato größte und erfolgreichste Veranstaltung des Vereins. Unter dem Motto „Festkonzert der Bergleute“ präsentierten sich im Kurhaus Fredeburg vor über 900 Besuchern Chor und Orchester Konsolidation Gelsenkirchen, die Knappenkapelle Meggen, das Orchester der Saarbergwerke Saarbrücken und die Kur- und Knappenkapelle in einem über vierstündigen Konzert. Zum Abschluß des Abends wurde der Marsch „Glück auf“ von allen Musikern gemeinsam aufgeführt und das begeisterte Publikum bedachte die Akteure mit stehenden Ovationen.

Wiesenfest der Ortsgemeinschaft Altstadt 1986

 

Kur- und Knappenkapelle Fredeburg 1987

1990

Am 26. Mai 1990 fand ein Konzert mit Günter Wewel und Walter Scholz im Kurhaus Fredeburg statt. Stefan Köhler hatte die Kapelle intensiv auf diese Herausforderung vorbereitet und so konnte man als Begleitung des Solotrompeters vollends überzeugen. Zum Abschluß dieses Konzertes erhielt die Kur- und Knappenkapelle ein großes Lob von Walter Scholz, der es als eine Formation der Spitzenklasse bezeichnete.

Doch auch beim Kreisschützenfest, welches am 01. und 02. September in Fredeburg gefeiert wurde, konnte die Kapelle begeistern. Der Zapfenstreich am Samstagabend, welcher erstmals von der Kur- und Knappenkapelle vorgetragen wurde, löste wahre Begeisterungsstürme aus. Nicht vergessen werden darf natürlich das Tambourcorps Fredeburg, welches erheblich zum Gelingen beitrug.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Ehrenoberst der St. Georg-Schützenbruderschaft, Franz-Josef Hochstein, der den Schützenvorstand überzeugen konnte, unsere Kapelle als Festmusik für das Kreisschützenfest zu engagieren. Die Musiker bedankten sich für dieses Vertrauen mit einer grandiosen Vorstellung. Logisch, dass am Sonntag abend nicht nur unser Dirigent hochzufrieden war. Ganz Fredeburg konnte stolz auf die Schützenbruderschaft, aber auch auf „ihre Kur- und Knappenkapelle“ sein.

Nach getaner Arbeit...

 

...folgte der verdiente Beifall!

 

Das Zentralorchester der Armee der CSFR zu Gast in Fredeburg

 

Die Kur- und Knappenkapelle überraschte die Gäste mit der Nationalhymne der CSFR

 

Einen letzten Höhepunkt bildete das Festkonzert zum 10jährigen Bestehen am Samstag, 20. Oktober, im Kurhaus. Nach mühevoller Vorbereitung, hauptsächlich durch unseren damaligen 1. Vorsitzenden Wolfgang Rauterkus, konnte das Zentralorchester der Armee der CSFR für diesen Abend verpflichtet werden. Die Kur- und Knappenkapelle eröffnete das Konzert mit „The Phantom of the Opera“ und „Fiesta cu tres banda“ und lieferte auch hier wieder eine Demonstration ihres Könnens ab. Als besondere Überraschung wurde dann die Nationalhymne der CSFR gespielt. Anschließend gaben die Musiker aus der CSFR ein vielbeachtetes Konzert im gut gefüllten Kurhaus.

1991

Das Jahr 1991 begann nach dem traditionellen Neujahrskonzert erneut mit einer großen Herausforderung. Aufgrund des großen Erfolges des Vorjahres begleitete die Kur- und Knappenkapelle am 09. März erneut den Startrompeter Walter Scholz. Unter dem Motto „Bunter Melodienreigen“ hatte der Heimat- und Förderverein Eslohe in die dortige Schützenhalle geladen. An dem Konzert nahmen ferner der Jugendchor Eslohe, der Kirchenchor St. Peter und Paul und der Männergesangverein Eslohe teil.

Im Wonnemonat Mai war die Kapelle auf großer Tour. In den frühen Stunden des 11. Mai bestieg man in Fredeburg den Sambazug in Richtung Kaisersesch. Die dortige Blaskapelle hatte die Kapelle zum 25jährigen Vereinsjubiläum eingeladen.

Nachdem bereits auf der Hinfahrt ordentlich gefeiert worden war, musste in Kaisersesch ein kurzer Festzug bewältigt werden. Anschließend wurde im Festzelt Stimmung verbreitet. Erst gegen Mitternacht wurde die Heimreise angetreten, so dass die Musiker am frühen Sonntagmorgen erschöpft in Fredeburg wieder eintrafen.

1992

Zu einem Konzertabend war die Kapelle am 09. Mai nach Oberhenneborn engagiert worden. Die Besucher hatten die Möglichkeit, aus insgesamt 18 Titeln 10 Stücke auszuwählen. Die Kur- und Knappenkapelle konnte auch an diesem Abend überzeugen, so dass das Konzert erst nach zwei Zugaben beendet wurde.

Die wohlverdiente Sommerpause nach dem Fredeburger Schützenfest musste in diesem Jahr des öfteren unterbrochen werden. So fand am Sonntag, dem 26. Juli, eine weitere Probe für die Tonaufnahmen anläßlich der Fernsehproduktion „Kein schöner Land“ statt.

Am Samstag, dem 1. August, fanden dann die Tonaufnahmen statt. Die Kapelle fuhr hierzu in das Kulturzentrum nach Arnsberg. Die Tonaufnahmen durch den Saarländischen Rundfunk waren nach gut einer Stunde erledigt. Ein besonderer Dank galt dem stellvertretenden Dirigenten Ulrich Henneke, der die Aufgabe hervorragend meisterte.

Am Freitag, 04. September, kam der Saarländische Rundfunk nach Fredeburg, um die Aufnahmen für die Sendung „Kein schöner Land“ zu drehen. Die Aufnahmen vor der Schieferhalde der Grube MAGOG konnten aufgrund starken Regens erst mit zweistündiger Verspätung beginnen. Nach nochmals fast drei Stunden waren die Aufnahmen dann jedoch „im Kasten“ und die Musiker gemeinsam mit Günter Wewel in der Keglerklause. Dort wurden die Musiker dann auch von „innen“ so richtig schön nass...

Die Ausstrahlung der Sendung „Kein schöner Land“ am Donnerstag, 22. Oktober verfolgten die Musiker gemeinsam im Vereinslokal bei einem Glas Bier.

Eine weitere wichtige Veranstaltung fand am Freitag, 11. Dezember, statt. Im Vereinslokal Guntermanns Stuben trafen sich 23 musikinteressierte Bürger aus Fredeburg und Umgebung, um den „Förderverein der Kur- und Knappenkapelle Fredeburg“ aus der Taufe zu heben. Franz-Josef Hochstein wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Der Förderverein hat seit seinem Bestehen in erheblichem Maße durch Spenden dazu beigetragen, die Jugendarbeit in der Kur- und Knappenkapelle zu fördern. Finanzielle Hilfe wird bei der Ausbildung des Nachwuchses und der Anschaffung von Musikinstrumenten geleistet.

Einen Tag später spielte die Kapelle ein Weihnachtskonzert in der Schützenhalle Lenne. Dieses Konzert war gleichzeitig das Abschiedskonzert für den langjährigen Dirigenten Stefan Köhler, der seit 1982 die musikalische Leitung inne hatte und hervorragende Arbeit geleistet hat.

1993

Anläßlich des traditionellen Neujahrskonzertes wurde Stefan Köhler offiziell als Dirigent verabschiedet. Seinem Nachfolger Ulrich Henneke aus Holthausen wurde der Dirigentenstab übergeben. Mit erst 26 Jahren übernahm Ulrich Henneke diese verantwortungsvolle Aufgabe.

Im Laufe des Jahres standen mehrere Fahrten an. So wurde am 25. April ein Konzert zum 20jährigen Vereinsjubiläum des Modellsportvereins Schwalbe II in Niederkrüchten-Elmpt gespielt. Außerdem fuhr die Kapelle am Sonntag, den 22. August, nach Plettenberg-Herscheid. Dort hatte der CDU-Ortsverband zu einem Frühschoppenkonzert eingeladen. Die Kapelle konnte das Publikum begeistern und wurde auch in den Zeitungsberichten positiv erwähnt.

Einmal ohne Instrumente, dafür aber tlw. mit Lebensabschnittsgefährten, machten sich die Musiker am 09. Oktober 1993 auf. Die Vereinsfahrt führte diesmal nach Bingen am Rhein. Dort wurde ein Weinberg besichtigt und anschließend eine Weinprobe durchgeführt.

Ihren letzten großen Auftritt in 1993 hatte die Kur- und Knappenkapelle am Samstag, 20. November zu meistern. Obwohl der Termin schon im Terminkalender angegeben war, kam die Einladung des Schalke-Fanclubs Fredeburg doch für alle überraschend. Die Kapelle konnte im Rahmenprogramm des Fußball-Bundesligaspiels FC Schalke 04 - FC Bayern München im Parkstadion auftreten.

„Anheizen“ der Fans im Parkstadion Gelsenkirchen

 

Vor 57.200 Zuschauern wurden vor Beginn des Spiels und in der Halbzeitpause einige Märsche gespielt. Nachdem so den Bayern der Marsch geblasen worden war, konnte die Münchener Star-Truppe nur ein glückliches Remis gegen die Schalker Knappen erzielen.

1994

Am Wochenende 15. bis 17. April feierte das Tambourcorps des TV Fredeburg sein 100jähriges Bestehen. Für die Kur- und Knappenkapelle war es eine Selbstverständlichkeit, den Kommersabend am Freitag mit anschließendem Tanz zu gestalten, sowie beim Festzug am Sonntag mit von der Partie zu sein.

Am Sonntag, 08. Mai, ging es dann recht sportlich weiter. Die Kapelle war vom Radsportclub Hochsauerland verpflichtet worden, die Deutschen Meisterschaften der Senioren in Kirchrarbach musikalisch zu umrahmen. Schlußpunkt dieser Veranstaltung war die Siegerehrung in der Rarbachhalle.

Beim Festzug anläßlich des 750jährigen Jubiläums der Stadt Schmallenberg am Sonntag, 11. September, begleitete die Kapelle den Wagen der Schieferindustrie und des Dachdeckerhandwerks und konnte so zu dieser gelungenen Veranstaltung beitragen.

Die Vereinsfahrt am 24. September führte die Vereinsmitglieder diesmal in den Hessenpark nach Neu-Anspach. Anschließend stand eine Rundfahrt auf dem Flughafen Frankfurt auf dem Programm. Der Tag wurde in der Skihütte „Hohe Lied“ beendet, wo nach einem deftigen Essen noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde.

Leider musste sich die Kapelle zum Ende dieses Jahres von Dirigent Ulrich Henneke trennen, da dieser aufgrund seiner Versetzung zur Bundeswehr nach Hannover nicht mehr die erforderliche Zeit an den Wochenenden aufbringen konnte.

Diese Entscheidung ist dem Vorstand nicht leicht gefallen, da man die musikalische Leistung und das persönliche Engagement zu schätzen wußte. Nachfolger wurde mit Christian Schulte aus Wenholthausen ebenfalls ein junger, talentierter Musiker.

1995

Noch vor dem ersten Kurkonzert am Ostersonntag durfte die Kapelle zu einem freudigen Ereignis im Kurhaus aufspielen. Am Freitag, 03. März, überbrachte der damalige Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Franz Müntefering, die Ernennungsurkunde für das erste Kneippheilbad im Sauerland. Die Kur- und Knappenkapelle sorgte für die nötige musikalische Untermalung.

Am 18. März war die Kapelle ausnahmsweise einmal nicht musikalisch gefordert. Der Förderverein richtete im Kurhaus das Stammtisch-Singen aus. Da der Erlös der Nachwuchsarbeit zugute kam, trugen alle Musiker zu dem guten finanziellen Ergebnis mit bei.

Neben den üblichen Veranstaltungen fand am 01. Oktober erstmals ein „Konzert für Kids“ statt. Zunächst gestalteten einige Musiker der Kur- und Knappenkapelle mit den Nachwuchsmusikern den Kinder- und Familiengottesdienst in der Pfarrkirche mit. Anschließend wurde ein Konzert im überfüllten Franz-Stock-Haus hauptsächlich für Kinder gespielt.

Interessierte Kinder und Jugendliche hatten die Möglichkeit, die einzelnen Instrumente näher kennen zu lernen. Insgesamt zeigten 20 Kinder Interesse an einer Ausbildung, so dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war.

1996

Zur ersten Probe mit dem neuen Dirigenten Roland Linford trafen sich die Musiker am 25. Februar. Es sollte der Beginn einer bis heute hervorragenden Zusammenarbeit sein, die hoffentlich noch lange anhält. Die Probenbeteiligung konnte in 1996 erheblich verbessert werden und auch das Miteinander in der Kapelle wurde von Woche zu Woche besser.

Im Tätigkeitsbericht für das Jahr 1996 heißt es hierzu:

„Wie die Anwesenheitsliste zeigt, ist die Probenbeteiligung im vergangenen Jahr deutlich besser geworden. Dies ist in erster Linie ein Verdienst von Roland Linford. Er hat es geschafft, dass die Proben wieder Spaß machen und insgesamt eine gute Stimmung herrscht. Dieses hat der musikalischen Leistung keinen Abbruch getan.

Huub Stevens, Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, hat mit seinem Spruch „Nur wer locker ist, kann Leistung bringen“ m.E. den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn man kann nur gute Musik machen, wenn man mit Spaß dabei ist und die Kameradschaft im Verein stimmt. Durch gemeinsame Aktionen – wie die Musikerfete und die Vorbereitung des Neujahrskonzertes 1997 – konnte hier schon viel verbessert werden.

Durch kontinuierliche Arbeit, insbesondere im Nachwuchsbereich, muss die Zukunft des Vereins gesichert werden. Ein hoffnungsvoller Anfang ist mit den neuen Flöten und Klarinetten gemacht ...“

1997

Bei der Generalversammlung wurde der bisherige Geschäftsführer Guido Grothoff zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt, und trat damit die Nachfolge von Wolfgang Rauterkus an.

Auf Vorschlag des Dirigenten verbrachten die Musiker vom 21. bis 23. März ein Probenwochenende auf der Burg Hessenstein in Vöhl-Ederbringhausen.

Platzkonzert vorm Fredeburger Amtsgericht

 

Durch intensives Proben konnte ein anspruchsvolles Konzertprogramm einstudiert werden. Während der drei Tage hatten die Musiker neben der Probenarbeit viel Spaß und erlebten kameradschaftliches Miteinander.

Nach dem in 1995 und 1996 jeweils ein Konzert für Kids in Bad Fredeburg gespielt wurde, fanden erstmals drei Konzerte statt. Im August und September wurde in Altenilpe, Oberhenneborn und Bad Fredeburg speziell für den Nachwuchs musiziert. Der Förderverein war bei allen drei Konzerten vertreten, um über seine Unterstützung zu informieren.

Bei jedem der Schnupperkonzerte fand eine große Verlosung statt, deren Gewinner beim letzten Konzert im Jugendheim in Bad Fredeburg ermittelt wurden. Durch diese Konzerte konnten 20 neue Nachwuchsmusiker gewonnen werden.

Am Freitag, 07. November, war es dann endlich soweit. Erstmals in der Vereinsgeschichte konnte ein eigenes Nachwuchsorchester gegründet werden. Unter der Leitung von Roland Linford treffen sich seitdem rund 30 Kinder und Jugendliche zur wöchentlichen Probe.

1998

Das Jahr 1998 begann für die Musiker mit dem traditionellen Neujahrskonzert im Kurhaus. Die aufwendig dekorierte Halle und der wie im Vorjahr aufgebaute Schieferstollen stießen auf viel Zuspruch. Neben der Dekoration fanden aber auch die breitgefächerten musikalischen Darbietungen der Kur- und Knappenkapelle, des Tambourcorps und erstmals der Band „Alive“ großen Anklang.

Die begeisterten Besucher feierten in ausgelassener Stimmung. Am Neujahrstag diente der Frohsinn zusätzlich noch einem guten Zweck. Für den an Leukämie erkrankten Peter Sasse aus Sundern-Westenfeld wurden 1.512,50 DM gesammelt. Leider kam für ihn das Geld zu spät. Der Betrag konnte aber einer Stiftung, die sich für Leukämiekranke einsetzt, zur Verfügung gestellt werden.

Ein weiteres Probenwochenende verlebten die Musiker vom 13. bis 15. März auf der Burg Bilstein. Am darauffolgenden Samstag war die Kapelle aufgerufen, den Förderverein bei der Ausrichtung des Stammtisch-Singens zu unterstützen.

Egal ob nasskalt oder...

 

... sonnig warm – ohne Musik geht es nicht!

 

Die Veranstaltung verlief sehr harmonisch und brachte auch finanziell das erhoffte Ergebnis.

Mit dem Osterkonzert am 12. April wurde die Kurkonzertsaison eröffnet. Das Konzert war sehr gut besucht und die vorgetragenen Stücke trafen den Geschmack des Publikums. Bei diesem Konzert spielte auch erstmals das Jugendorchester. Die jungen Musiker meisterten die Aufgabe mit Bravour und verteilten im Anschluß als kleine Überraschung bunte Ostereier an die Zuhörer.

Am Samstag, den 18. April, machte sich ein Teil der Musiker auf die Reise zum Konzert der deutschen Rockgruppe PUR. Die Fans kamen in der Seidenstickerhalle in Bielefeld voll auf ihre Kosten und hatten sowohl an der guten Musik als auch an der gemeinschaftlichen Fahrt ihren Spaß.

Nach den Erfolgen der letzten Jahre wurde auch in 1998 wieder eine Musikerfete durchgeführt. Diesmal hatten die Schlagzeuger am 24. Oktober das Sportheim in Holthausen für dieses beliebte Highlight reserviert. Zusammen mit den Helfern wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Der Tätigkeitsbericht für 1998 schließt mit folgenden Worten:

„Weiterhin läßt sich im Nachhinein positiv bewerten, dass der lockere und kameradschaftliche Umgangston der Musiker untereinander mittlerweile Routine geworden ist. So sind auch die Proben, obwohl sie von den Musikern konzentrierte Arbeit verlangen, oft witzig und bringen viel Spaß.

Lobenswert ist es auch, dass die einzelnen Musiker in vielen Bereichen Verantwortung übernehmen und Eigeninitiative zeigen. Als Beispiel wären die Schlagzeuger zu nennen, die die Musikerfete organisierten. Aber auch den Musikerinnen aus dem Holzbläserbereich, die in der Jugendausbildung ganz
hervorragende Arbeit leisten, ist ein Dank auszusprechen.

Nicht vergessen werden dürfen auch jene, die vor und nach Neujahr immer viele Stunden ihrer freien Zeit opfern, um das Kurhaus in bewährter Weise zu schmücken...“

1999

Das traditionelle Neujahrskonzert 1999 war erneut ein großer Erfolg. Wie in den Vorjahren war auch diesmal die Halle wieder festlich und mit großem Aufwand geschmückt worden. Als absoluter Volltreffer erwies sich die neu eingerichtete Cocktailbar auf der Hallenbühne.

Die Musiker der Kur- und Knappenkapelle spielten den ganzen Tag fast pausenlos und unterhielten mit ihrer mitreißenden Musik die vielen Festgäste bestens.

Das Tambourcorps Fredeburg und die Band „Alive“ trugen mit ihren unterschiedlichen musikalischen Darbietungen ebenfalls zum Gelingen des Neujahrstages bei.

Am Sonntag, 21. März, wurde erstmals ein Frühlingskonzert aller Musik- und Gesangvereine aus Bad Fredeburg durchgeführt. Das Konzert, welches federführend vom Tambourcorps organisiert worden war, entwickelte sich zu einem vollen Erfolg. Das Kurhaus war gut besucht und die Gäste sparten nicht mit Applaus für die vielfältigen musikalischen Darbietungen.

Am 12. Juni feierte die Musikschule des Hochsauerlandkreises ihr 20jähriges Bestehen. Bei den musikalischen Darbietungen beteiligte sich auch die Kur- und Knappenkapelle und gab eine hervorragende Kostprobe ihres Könnens ab.

Zur weiteren beständigen Nachwuchswerbung durfte auch im Jahre 1999 ein Konzert für Kids nicht fehlen. Vor dem Gasthof Vollmer-König in Holthausen gab die Kapelle ein Konzert. Die einzelnen Blechbläsergruppen trugen verschiedene Kinderlieder vor und präsentierten dabei ihre Instrumente. Die Jugendbeauftragten Alexandra Börger und Pia Sonntag hatten ein Ratespiel vorbereitet und für die richtige Lösung erhielten die jungen Zuhörer kleine Geschenke.

2000

Die Generalversammlung des Musikvereins Fredeburg am 11. März brachte einige personelle Veränderungen im Vorstand mit sich. So standen der 2. Vorsitzende Hermann Weber, die Schriftführerin Daniela Gödeke sowie die Beisitzer Martina Bunsen und Theo Meier für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung. Die Vorstandsposten konnten jedoch ohne Probleme wieder besetzt werden. Der Vorstand setzt sich somit im Jubiläumsjahr wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender Guido Grothoff
2. Vorsitzender Thomas Wüllner
Gesch.ftsführer Bernhard Lingemann
Schriftführer Peter Gerards
Beisitzer Anne Biskoping
Beisitzer Alexandra Börger
Beisitzer Jens Vollmer-König

Der bisherige 2. Vorsitzende, Hermann Weber, hat als Gründungsmitglied diese Position 20 Jahre innegehabt.

Aus diesem Grunde wurde er einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Ein besonderer Dank galt Theo Meier, der seit 1984 im Vorstand mitgearbeitet hat, sowie Daniela Gödeke und Martina Bunsen.

Von links nach rechts: Guido Grothoff, Anne Biskoping, Thomas Wüllner, Alexandra Börger,
Jens Vollmer-König, Peter Gerards und Bernhard Lingemann

 

Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass mit Anne Biskoping, Alexandra Börger und Jens Volllmer-König drei junge Musiker bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Zur Zeit besteht die Kapelle aus 42 Musikern, zwischen 12 und 37 Jahren.
Außerdem sind ca. 40 Kinder und Jugendliche in der Ausbildung.

Die CD-Aufnahme zum 20-jährigen Jubiläum

Bereits im Jahr 1999 war eine CD-Aufnahme geplant. Dieses Vorhaben konnte jedoch aus Zeitgründen nicht realisiert werden. Da in diesem Jahr das 20jährige Vereinsbestehen gefeiert werden kann, wurde dann der Entschluss gefasst, die CD zum Festkonzert am 15. April 2000 fertigzustellen.

Zur Vorbereitung auf die CD-Produktion verlebten die Musiker ein gemeinsames Wochenende in der Jugendherberge Finnentrop-Heggen. An diesem Wochenende wurde natürlich viel geprobt, wobei aber immer eine sehr positive Stimmung herrschte. Leider war der Probenraum, eine ehemalige Kapelle, nicht optimal.

Das Cover der Jubiläums-CD

 

Dennoch wurde gut gearbeitet, so dass sich Dirigent Roland Linford zum Abschluss bei allen bedankte und „Applaus“ spendete.

Das Wochenende wurde aber auch dazu genutzt, sich gegenseitig noch besser kennenzulernen. So fand u.a. ein Tischtennis-Turnier statt, wo die Musiker auch ihre sportlichen Qualitäten zeigten. An den beiden Abenden wurden die Gaststätten in Heggen intensiv besichtigt und es gab jede Menge Spass. Nach der Heimreise am Sonntag trafen sich noch etwa 15 Musiker zu einem gemeinsamen Mittagessen in Bad Fredeburg. Die Ereignisse des Wochenendes wurden nochmals kräftig belacht. Zusammenfassend kann man festhalten, dass an diesem Wochenende nicht nur das Wetter wunderschön war...

Zur CD-Aufnahme trafen sich dann die Musiker am Freitag, 17. März, im Kurhaus. Nachdem die erforderlichen Mikrophone etc. aufgebaut und abgestimmt waren, konnten noch zwei Stücke aufgenommen werden.

Am Samstag wurde ab 9.30 Uhr bis ca. 22.30 Uhr hart gearbeitet. Am Nachmittag kam das Jugendorchester hinzu, um das Stück „Mystic Legacy“ aufzunehmen. Um 18 Uhr beehrten uns dann die Freunde des Tambourcorps Fredeburg. Recht zügig konnte gemeinsam das Stück „Schön ist die Jugend“ produziert werden.

Die restlichen Stücke wurden dann am Sonntag aufgenommen, so dass die Musiker um 16 Uhr das Kurhaus fix und fertig – aber dennoch gut gelaunt – verlassen konnten. Einige feierten dann die erfolgreiche Arbeit bei kühlen Getränken im Vereinslokal.

Diese CD war für alle Musiker eine ganz neue Herausforderung, bedeutete aber auch Zusatzproben, Streß und Aufregung.

Wir hoffen, gute und überzeugende Arbeit auf dieser CD geleistet zu haben – es hat Spaß gemacht!

Ein herzliches Dankeschön den Gastmusikern:
Graham Mark Ellis, Olaf Schauerte, Tina Schütte, Tobias Schütte, Istvan Türk, Sebastian Weber und dem Tambourcorps Fredeburg für ihre Mitarbeit bei der CD-Aufnahme.

2001

.....wird fortgesetzt

2002

.....wird fortgesetzt